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Spaltenkreuzspinne (Nuctenea umbratica)


Letzte Aktualisierung: 09.02.2021

Bereits der Name "Spaltenkreuzspinne" macht einen bei dieser Spinne neugierig. Man kann sich allein vom Namen her schnell denken, dass diese Spinne eine versteckte Lebensweise hat und sich in irgendeiner Form von Spalten aufhalten muss. Aber: Kreuzspinnen bauen große Radnetze, wie passt beides zusammen?

Es ist beeindruckend, wie flach sich die Spaltenkreuzspinne machen kann.
Es ist beeindruckend, wie flach sich die Spaltenkreuzspinne machen kann.

Zu den Kreuzspinnen gehören viele verschiedene Arten. Die Gartenkreuzspinne (Araneus diadematus) und auch die Wespenspinne (Argiope bruennichi) sitzen fast immer frei thronend in ihrem Netz. Doch nicht alle Kreuzspinnenarten sind so freizügig. Viele andere halten sich in Verstecken oder Sitzwarten auf und halten zu ihrem Netz nur Kontakt mit einem Signalfaden wie beispielsweise die Schilfradspinne (Larinioides cornutus) oder die Vierfleck-Kreuzspinne (Araneus quadratus)

Die Spaltenkreuzspinne macht beides.

Nach oben Ernährung, Netzbau und Lebensraum

Das Netz einer Spaltenkreuzspinne ist ein recht großes Radnetz, das bis zu 70 cm im Durchmesser haben kann. Von diesem Netz geht ein einzelner Faden aus dem Zentrum weg und endet irgendwo, scheinbar sinnlos im Nichts. Natürlich führt der Faden zur Spinne, und die macht ihren Namen alle Ehre, denn gewöhnlich endet der Faden tatsächlich an einer Art Spalte und dort sitzt sie, Nuctenea umbratica. Über den Signalfaden hält die Spinne Kontakt zu dem was im Netz passiert.

Spaltenkreuzspinnen leben in der Natur beispielsweise an Bäumen, insbesondere an abgestorbenen, denn hier finden sich lose Rindenplatten. Hinter diesen findet sie eine ideale Versteckmöglichkeit. Nun baut sie ihr stark exzentrisches Netz. Dazu muss man wissen, dass ein Radnetz in der Regel im Zentrum eine Nabe hat, bei der Spaltenkreuzspinne allerdings ist die Nabe aus dem Zentrum heraus Richtung Versteck verschoben – so kann man schon allein anhand der Art, wie das Netz gebaut ist, vermuten, das es sich um eine Spaltenkreuzspinne handeln muss.

Aufgrund der fast freien Platzierung des Netzes in den Flugraum von Insekten verfangen sich hauptsächlich „Fliegen, Motten, aber auch geflügelte Blattläuse“ (1).

Diese Spinnenart ist bis zu einem gewissen Grad auch ein Kulturfolger. Mit etwas Glück kann man sie also im eigenen Garten entdecken. Sie baut ihre Netze nämlich auch an Holzschuppen oder an hölzernen Zaunpfählen.

Nach oben Versteckte Lebensweise

Wer hier nach Spinnennetzen sucht und den Signalfaden verfolgt, kann mit etwas Geschick die Spinne herauskitzeln. Sieht man eine Spaltenkreuzspinne zum ersten Mal so erlebt man eine Überraschung. Die Spaltenkreuzspinne ist ähnlich groß wie die Gartenkreuzspinne, aber anders als diese, die zum Teil einen enorm voluminösen Hinterleib hat, ist die Spaltenkreuzspinne nahezu flach. Es kann auch nicht anders sein, wie sollte sie sonst in die Spalten passen. Doch die Evolution hat die Entwicklung noch ein bischen weiter getrieben.Nuctenea umbratica ist in der Lage aktiv den Bauch oder korrekter gesagt in diesem Fall den ohnehin schon flachen Hinterleib weiter einzuziehen. Man kann sogar erkennen, wo die Muskeln im Inneren des Hinterleibes ansetzen. Auf dem Hinterleib der Spaltenkreuzspinne befinden sich deutlich erkennbare Vertiefungen, hier setzen die Muskeln an und ermöglichen es dem Tier in noch engere Spalten zu gelangen.

Ist es nicht gelungen die Spaltenkreuzspinne herauszukitzeln, dann wartet man einfach ab, bis es Nacht wird. Denn dann begibt sie sich aus dem sicheren Versteck in die Mitte des Netzes und macht es der Gartenkreuzspinne nach.

Nach oben Die Spaltenkreuzspinne Steckbrief

Aussehen: Rotbraun – schwarzbraun, Abdomen mit dunkler Blattzeichnung (2)
Größe: Weibchen 13-16 mm, Männchen 7-10 mm (2)
Lebensraum: Wälder, Kulturfolger (Gärten, Zäune, Schuppen)
Verbreitung: siehe Karte (https://atlas.arages.de/species/715)
Spinne des Jahres: 2017 (3)
Wann: Erwachsene Tiere fast ganzjährig, primär von Juli bis Oktober
Gefährlich oder giftig: Nein, siehe auch (4) „extrem beißunlustig; nur kurzer Schmerz“